Kann ein Kind eine Panikattacke haben? Wie soll man reagieren?
Panikattacken werden meistens mit Erwachsenen in Verbindung gebracht, aber auch Kinder können diesen starken und erschreckenden Zustand erleben. Eine Panikattacke bei einem Kind ist ein plötzlicher Anfall intensiver Angst, der ohne klaren Grund auftreten kann und starke körperliche sowie emotionale Symptome hervorruft. Das Verständnis dieses Phänomens und die richtige Reaktion der Erwachsenen sind entscheidend, um das Kind zu unterstützen und weiteren Problemen vorzubeugen.
Was ist eine Panikattacke?
Eine Panikattacke ist ein plötzliches und heftiges Auftreten von großem Angst- oder Unruhegefühl, das innerhalb weniger Minuten seinen Höhepunkt erreicht. Begleitet wird sie von verschiedenen körperlichen und psychischen Symptomen wie:
- Schneller Herzschlag,
- Atemnot, das Gefühl, keine Luft zu bekommen,
- Schwindel oder Benommenheit,
- Schüttelfrost oder Hitzegefühl,
- Taubheits- oder Kribbelgefühle,
- Schmerzen oder Engegefühl in der Brust,
- Starkes Gefühl von Bedrohung oder Kontrollverlust.
Bei Kindern können Panikattacken mit anderen Gesundheitsproblemen verwechselt werden. Deshalb ist es wichtig, auf die Wiederholung und die Art der Symptome zu achten.
Können Kinder wirklich Panikattacken haben?
Ja, Panikattacken kommen auch bei Kindern vor, wenn auch möglicherweise etwas anders als bei Erwachsenen. Jüngere Kinder können nicht immer ausdrücken, was sie fühlen, zeigen aber Symptome wie:
- Starkes Weinen und Angst,
- Wunsch zu fliehen oder sich zu verstecken,
- Klagen über Bauchschmerzen, Kopfschmerzen oder Atemnot,
- Albträume oder Schlafprobleme.
Oft hängen Panikattacken bei Kindern mit Stresssituationen, Veränderungen im Leben (z.B. Umzug, Scheidung der Eltern) oder Trennungsängsten zusammen.
Wie soll man reagieren, wenn ein Kind eine Panikattacke hat?
- Bewahre Ruhe
Deine ruhige Haltung hilft dem Kind, sich sicherer zu fühlen. Zeige, dass du bei ihm bist und dass alles gut wird. - Beruhige und sprich einfache Worte
Sag dem Kind, dass das, was es erlebt, eine „Angstattacke“ ist und dass sie vorbeigeht. Vermeide Worte, die Angst verstärken könnten, wie „Hab keine Angst“, und sage lieber „Ich bin bei dir“. - Hilf dem Kind, sich auf die Atmung zu konzentrieren
Ermutige es sanft, langsam und tief zu atmen – das kann helfen, die körperlichen Symptome der Angst zu lindern. - Sorge für eine sichere Umgebung
Falls möglich, führe das Kind an einen ruhigen Ort ohne stressauslösende Reize. - Erzwinge kein Gespräch
Nach der Panikattacke braucht das Kind möglicherweise Zeit, um sich zu beruhigen. Gib ihm Raum, sei aber bereit zum Reden, wenn es möchte.
Wann sollte man professionelle Hilfe suchen?
Wenn Panikattacken wiederholt auftreten oder sehr heftig sind, ist es ratsam, einen Psychologen oder Kinderpsychiater aufzusuchen. Ein Fachmann kann das Problem diagnostizieren und geeignete Unterstützungsmaßnahmen wie kognitive Verhaltenstherapie oder Entspannungstechniken vorschlagen.
Wie kann man Panikattacken bei Kindern vorbeugen?
- Schaffe ein Gefühl von Sicherheit und Stabilität zu Hause,
- Sprich über Gefühle und lehre, Emotionen zu benennen,
- Etabliere Routinen, die dem Kind Vorhersehbarkeit geben,
- Fördere körperliche Aktivitäten und Spiel,
- Lehre altersgerechte Entspannungstechniken.
Zusammenfassung
Auch Kinder können von Panikattacken betroffen sein, die bei ihnen starke Angst und körperliche Symptome hervorrufen. Es ist wichtig, dass Erwachsene diese Situationen erkennen, ruhig und unterstützend reagieren und bei Bedarf professionelle Hilfe suchen. Mit der richtigen Fürsorge kann das Kind lernen, mit Angst umzugehen und eine größere Stressresistenz für die Zukunft entwickeln.
